Wer schon einmal eine Sportveranstaltung organisiert hat, der weiß, wie lange es braucht und wie viel geistige, körperliche und emotionale Arbeit dahinterstecken, um zu planen, Teilnehmer*innen zu gewinnen, finanziellen Background zu erhalt und, und, und.
Bis zur letzten Minute vor dem Start drehen sich alle Gedanken um jedes Detail.
Dann 8.00 Uhr der Start: „Auf die Füße, fertig, MARSCH“ und es beginnt. Die Gedanken sind positiv, das Wetter war wieder mal nicht planbar, kleine Pannen gehören dazu. Arbeitsmotto: – Der Mensch, der tut ist gut –
Die Freude ist groß, als der Erste (Thoralf Blättermann) um 13:50 Uhr in das Ziel läuft. Die Arme kann er auch nach 50 km Wegstrecke durch den Salzlandkreis noch hochreißen. Er berichtet uns, welch schöne Eindrücke auf dem Weg und an den Stützpunkten er gewinnen konnte; dass er erfreut war, auch bei seiner Geschwindigkeit (8 km/h) an jeder benannten Versorgungsstelle unsere fleißigen Mitarbeiter*innen angetroffen hat, die ihn mit Getränken und Obst versorgten… und natürlich ist er auch nächstes Jahr gern wieder dabei.
Der menschliche Anspruch und das Interesse sind groß, immer alles statistisch auswerten zu müssen. Erste Antworten kamen so nach und nach zusammen.
14:15 Uhr kam Daniel Sturm als Zweiter ins Ziel,
14:40 Uhr als Dritter Steffen Siersleben,
15:18 Uhr der Vierte Dieter Wiemann,
15:30 Uhr als Fünfte die erste Frau; Claudia Seele
Nach 8 Stunden (16:04 Uhr) trifft der Jüngste Wanderer, oder vielmehr Läufer, Lenni Kiontke, zusammen mit seinem Papa Marco körperlich zwar erschöpft und aber mit Freudentränen ein „Hurra – auch in diesem Jahr haben wir die Strecke gemeinsam bezwungen“
Die 78-jährige Roswitha Ahrens, ist heute zwar nicht die älteste Teilnehmerin – denn das ist Marlies Dannat mit 80 Jahren, trifft 16:48 Uhr ein. Dass sie eine ambitionierte Wanderin ist, sieht man ihr an. Wir staunen nur wie fit sie ist, trotz des beachtlichen Alters.
Die Freude ist auch groß, als Peter Gieseler, 79 Jahre jung, nun zum vierten Mal bei unserer Wanderung dabei, 18:50 Uhr das Ziel erreicht. Das Gemeinschaftsfoto ist obligatorisch, die Medaille und die Urkunde sind zwar der Beweis; die Freude, es wieder geschafft zu haben, ist jedoch viel größer.
Das jüngste Mädchen mit 12 Jahren, Lotta Lawrenz, kommt 19:53 Uhr völlig überraschend der großen Begeisterung der im Ziel stehenden Menschen an. 11 Stunden und 53 Minuten für 50 Kilometer am Stück wandern – was für eine Leistung.
Jeder wird fotografiert, die Begeisterung über das Erreichte ist in den strahlenden Augen der Teilnehmer*innen zu sehen. Die kleinen Fehler auf der Strecke sind schnell verziehen.
… und plötzlich ist da dieser Moment und der Gedanke: „Wo waren bei der ganzen Planung bloß die Gedanken über genau diesen letzten wichtigen Teil? Wie hättest du dich selbst gefühlt, wenn du nach 50 Kilometern erschöpft, alle Muskeln und Gelenke schmerzend spürend, und ein freundliches, junges Mädel gratuliert dir überreicht dir eine Urkunde und eine Medaille – AUS HOLZ –
Wir Menschen sind doch alle Jäger und Sammler. Was ist das für eine Trophäe? Hätte ich mich nach diesem Marsch über ein Stück Sperrholz mit Prägung gefreut? Natürlich ist der Umweltgedanke ehrenhaft; der Natur zuliebe Materialen nicht zu verschwenden; für etwas, was vielleicht in der Schublade landet. Aber hier geht es doch um BRONZE – SILBER – GOLD! Das war doch das Ziel – 50 Kilometer erfolgreich schaffen und dann:
Jeder Sportler ist doch scharf auf ein siegreiches Tripple, jeder Sport lebt mit der Trophäe, am Ende zeigen zu können, was man geschafft hat …“.
Mit diesen Gedanken möchte ich in die Vorbereitung unseres 5. Marsches im nächsten Jahr gehen. Wohin uns auch immer unsere fünfte Wanderung führen wird – es werden 50 Kilometer sein -.
Am Ziel wartet dann auf euch ein freundliches Mädel mit der Frage: „BRONZE, SILBER oder GOLD?“
Wer sich auch 2022 wieder für unsere Wanderung begeistert, tauscht sein HOLZ gegen METALL. Bitte hebt euer Holz deshalb gut auf. Nach erfolgreicher Wanderung, voraussichtlich am 24.09.2022, erhält jeder Teilnehmende für seine geschaffte Leistung sein Metall und kann die Sammlung seiner Siege vervollständigen.
Natürlich geht der Gedanke weiter, was ist denn, wenn man nun schon das 4. oder 5.Mal dabei ist? Diese Antwort bleiben wir euch schuldig. Ein bisschen Überraschung muss bleiben. Danke dafür, dass ihr euch jedes Jahr dieser großen Herausforderung stellt. Immerhin ist es heute nicht mehr selbstverständlich, dass wir unsere Beine auch zum „Laufen“ benutzen. Ohne euch gebe es unseren „12 Stunden Marsch“ nicht.
Ein besonderer Dank geht auch an das Team vom Ballhaus – federführend 2021 war hier Stefan Rade sowie an die vielen fleißigen Helferlein auf dem Schloss Plötzkau, in Bellleben, auf der Burg Freckleben und dem Harzclub e.V.
Großes Dankeschön an unsere Sponsoren, ihr wisst ja, „ohne Moos – nichts los“.
Und nicht zuletzt ein Dankeschön an unsere Ballhaus-Gäste, die an diesem Tag auf alle Angebote im Schwimmbad, Sauna und Beachhalle verzichtet haben.
Für eure Anregungen und positiven Kritiken möchten ich danken, denn sie sind wichtig, um sich stetig zu verbessern.
Eure Carmen
(Geschäftsführerin der OptimAL GmbH)
Veröffentlicht am: 21. September 2021